Greifen und Feinmotorik sind eng miteinander verbunden und, wenn man es genau nimmt, für viele Dinge wichtig und aus dem Alltag nicht wegzudenken. So sind es nicht nur alltägliche Bedürfnisse wie Essen und Trinken, Körperpflege oder An- und Ausziehen, die feinmotorische Fähigkeiten erfordern. Es sind auch Dinge, wie zum Beispiel etwas schreiben zu können, sei es mit der Hand oder mit einer Tastatur. Auch das Bedienen eines Smartphones oder eines Computers ist in der heutigen Zeit sehr wichtig. Es sind aber auch kleine Situationen, in denen man, wenn man genau hinschaut, dankbar sein kann, dass man es einfach kann. Zum Beispiel den Knopf eines Ticketsystems zu drücken, damit man mittels der Nummer auf dem Zettel aufgerufen werden kann.
Die Feinmotorik wirkt sich auch auf Dinge aus, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind, wie zum Beispiel die kognitive Entwicklung. Wenn Kinder zum Beispiel lernen, Gegenstände zu greifen, damit umzugehen und sie zu erkunden, fördert dies ihre kognitive Entwicklung und ihre Fähigkeit, Zusammenhänge zu verstehen. Für Aktivitäten wie das Fangen und Werfen von Gegenständen, den Umgang mit Werkzeugen oder das Spielen von Musikinstrumenten ist die Hand-Augen-Koordination wichtig, was jedoch voraussetzt, dass ich über die motorischen Ressourcen verfüge, um dies zu erlernen.
Auch schulische Leistungen hängen von feinmotorischen Fähigkeiten ab. Vielleicht kann ich ein Arbeitsblatt nicht ausfüllen, obwohl ich die Antworten kenne. Später ist es auch für die Berufswahl wichtig, welche motorischen Möglichkeiten ich habe und was im Beruf gefordert wird.
Nicht zu vergessen ist, dass die Feinmotorik auch für das soziale Miteinander von grosser Bedeutung ist. So sind zum Beispiel Händeschütteln, Gestikulieren oder das Halten beziehungsweise Aufnehmen von Gegenständen wichtige Aspekte der zwischenmenschlichen Kommunikation. Nicht zuletzt ist die Feinmotorik einer der wichtigsten Faktoren für die Selbständigkeit.